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Entstehung

Geschichte der HiKo [Archivseite]

Auf Vorschlag des damaligen SPD-Bundesgeschäftsführers Peter Glotz wurde im Oktober 1981 die Historische Kommission beim SPD-Parteivorstand eingerichtet, unter dem Parteivorsitz Willy Brandts. Als wesentliches Motiv für ihre Gründung stand das Ziel der sozialdemokratischen Identitätsvergewisserung durch die Aneignung und Vermittlung ihrer Geschichte. Die Diskussion über den NATO-Doppelbeschluss, Leistungskürzungen im Sozialbereich und Schwierigkeiten mit dem damaligen Koalitionspartner FDP hatte die Bundes-SPD Anfang der 80er Jahre in eine schwierige Phase gebracht und Flügelkämpfe ausgelöst.

1982 trat die vom Parteivorstand ernannte Historische Kommission erstmals unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Susanne Miller zusammen, die dieses Amt bis 1989 ausübte. Sie war auch langjährige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten (AvS). Als Wissenschaftlerin war Susanne Miller eine der einflussreichsten Historikerinnen der Arbeiterbewegung. Nachfolger wurde Prof. Dr. Bernd Faulenbach, der bis heute der Kommission vorsteht.

Neben der vordringlichen Aufgabe die sozialdemokratische Identität zu stärken, traten sehr früh weitere Aufgaben wie die Erarbeitung von Stellungnahmen zu geschichtspolitischen Kontroversen, insbesondere zu Fragen der Gegenwartsbedeutung der NS-Vergangenheit und die Beteiligung an neuen gesellschaftlichen Formen der Geschichtsbeschäftigung.

Mit der Umwälzung 1989/90 verbreiterte sich die Arbeit der Kommission weiter. Sie dehnte ihre Arbeit nicht nur auf den Komplex Aufarbeitung der SED-Diktatur (und der deutschen Frage in der Nachkriegszeit) aus, sondern begleitete auch die sich nun entwickelnden vielfältigen geschichtspolitischen Entscheidungen und Entwicklungen - von der Einrichtung und Begleitung von Institutionen wie der Stiftung "Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv", der Stasi-Unterlagenbehörde, der Enquete-Kommission des Bundestages Stiftung "Aufarbeitung" bis hin zur Diskussion über das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, das Zentrum gegen Vertreibungen und die Arbeit der historischen Museen. Ein ausgesprochener Schwerpunkt seit Ende der 80er Jahre ist auch die Gedenkstättenarbeit.

Schließlich hat die Kommission seit den frühen 80er Jahren regelmäßig Foren und Veranstaltungen durchgeführt, die politischen Fragen eine historische Dimension geben sollten und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verknüpften.

2019 soll der anstehende 100. Jahrestag der Gründung der Weimarer Republik zum Anlass genommen werden, in der sozialdemokratischen Geschichtspolitik der nächsten Jahre, die Geschichte der parlamentarischen Demokratie in Deutschland und in diesem Kontext die besondere Rolle der Sozialdemokratie, zum Schwerpunktthema zu machen.

Dabei soll deutlich werden, dass die Sozialdemokratie stets die treibende Kraft der Demokratie und deren Rückgrat in Deutschland war und ist. Eine solche Rückbesinnung auf die Rolle der SozialdemokratInnen vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg, in der Weimarer Republik, im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, beim demokratischen Neuanfang in Westdeutschland sowie beim Kampf gegen die kommunistische Diktatur in der SBZ und DDR, bei der inneren Liberalisierung Westdeutschlands sowie schließlich im Prozess der Friedlichen Revolution 1989, bei der SozialdemokratInnen vorangingen, ist für das Selbstverständnis der SPD und für die geschichtspolitische Auseinandersetzung mit der Linken und den übrigen demokratischen Parteien bedeutsam.

Mit Blick auf die Zukunft erinnern wir an diese historischen Ereignisse. Sie spiegeln die Ziele, die Hoffnungen, die Kämpfe und die politischen Erfolge der SPD wieder.

Diese Geschichte der geglückten Demokratie in Deutschland gilt es in Europa und in einer globalisierten Welt fortzuschreiben. Das ist die Aufgabe unserer Zeit.

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